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"Was ist Kreativität denn nun?"
   
         
16.02.05 - 14:46:43
   
       
   
         
brainstorm • Michael Wagner
   
       
   
             
         
brainstorm
   



Der Brockhaus (1996, 476) definiert Kreativität als "schöpf. Vermögen,
das sich im menschl. Handeln oder Denken realisiert und einerseits durch
Neuartigkeit oder Originalität gekennzeichnet ist, andererseits aber auch einen
sinnvollen und erkennbaren Bezug zur Lösung techn., menschl. oder sozialpolit.
Probleme aufweist".

Kreativität bezieht sich nicht mehr nur auf künstlerische Produktionen,
sondern auch auf wissenschaftliche Entdeckungen, technische Erfindungen und
soziale Problemlösungsansätze. Innerhalb eines kreativen Prozesses unterscheidet
der Brockhaus folgende Phasen:

1. Auseinandersetzung mit der Umwelt
2. Problemwahrnehmung und -analyse
3. Informationssammlung
4. systematische oder unbewusste Hypothesenbildung
5. Einfall, Gedankenblitz, Idee, Erleuchtung
6. Überprüfung und Ausarbeitung
7. Mitteilung, Kommunikation
8. Durchsetzung, Realisierung

Sellnow reduziert den kreativen Prozess in Anlehnung an die von Robert Jungk
entwickelten "Zukunftswerkstätten" auf den methodischen Dreischritt:
1. Kritikphase/Bestandsaufnahme
2. Phantasiephase/Ideensuche
3. Verwirklichungsphase/Umsetzung

Kreativen Menschen werden folgende Persönlichkeitsmerkmale zugeschrieben:
Energie- oder Aktivitätspotenzial, Neugier, Konflikt- und Frustrationstoleranz,
Unabhängigkeit, Nonkonformismus, Problemsensitivität, Flexibilität,
Eigenständigkeit, Denken sucht in vielen Richtungen nach Ansätzen,
Bereitschaft zur Umgestaltung von Wahrnehmungs- und Denkinhalten in Richtung
auf neue Ordnungssysteme (Brockhaus 1996, 476).

Nach Schlicksupp verlangt kreatives Denken "die Lösung von Fixationen, den Mut,
sich vom Bekannten, vom Stand der Technik zu lösen, es verlangt ein flexibles,
spielerisch-ausschweifendes Denken, einen Wechsel von Betrachtungsweisen,
eine Durchforstung neuer Erfahrungsfelder. Es kann hypothetische und spekulative
Elemente enthalten und wird immer durch Versuch und Irrtum gekennzeichnet."
Guntern bringt Kreativität mit "spielerischer Imagination" in Verbindung,
deren Wertschätzung gegenwärtig wieder sehr hoch ist, denn einseitiges rationales
Denken kann nicht kreativ sein, "weil es nur kohärent ableitet, was in den
Prämissen bereits enthalten ist. Erst die Imagination produziert neue Ideen,
die den kreativen Prozeß beflügeln."


http://www.laum.uni-hannover.de/ilr/lehre/Ptm/Ptm_KreaGrdl.htm





         
 
               
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